Poblenou – zeitgenössische Architektur trifft Industriegeschichte

Barcelona ist nicht nur beliebtes Reiseziel, sondern hat auch architektonisch einiges zu bieten. Zum Beispiel ein ganz besonderes Stadtviertel direkt am Meer:

Seit 2000 wurden im Rahmen des Projekts „22@Barcelona“ in dem Stadtviertel Poblenou fast 200 Hektar Industriegebiet von verschiedenen Architekten umgewandelt. Ziel war, das Viertel mit radikal zeitgenössischer Architektur neu zu gestalten und dabei die Spuren der Industriezeit zu bewahren. In den erhaltenen Industriegebäuden mit ihren roten Backsteinen sind heute Firmen, Hotels, Galerien, Apartments und Restaurants untergebracht. Als architektonisches Markenzeichen gelten die großen Fabrikschornsteine, die überall in dem Viertel zu sehen sind.

Aushängeschilder von „22@Barcelona“ sind unter anderem das neugebaute „Media-Tic Gebäude“ von Enric Ruiz-Geli und der Bürokomplex „Torre Agbar“ von Jean Novel. Beide Bauwerke stehen für das neue architektonische Zeitalter und stechen durch ihre außergewöhnlichen Oberflächen und Designs heraus. Eine besondere Verbindung zwischen alter und neuer Architektur schuf der Architekt Jordi Badia, der eine ehemalige Textilfabrik in ein Kunstmuseum verwandelte. Neben den vielen neuen oder umgestalteten Immobilien findet sich auch eine attraktive Grünanlage: Der von Jean Novel entworfene „Parc Central del Poblenou“ überzeugt als grünes Juwel in der turbulenten Großstadt.

Für die nächste Barcelona-Reise sollte man sich einen Besuch in Poblenou unbedingt vormerken!

Mehr zum Projekt finden Sie hier.

AirportGarden wird Unternehmensstandort 4.0: Von der Industriebrache zum innovativen Gewerbestandort

Als „gelungenes Beispiel innovativer und nachhaltiger Stadtentwicklung“ lobte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir das Gewerbegebiet AirportGarden in Raunheim auf der Einweihungsfeier am 24. Juli 2015. Die Erschließung des ehemaligen Resart-Ihm-Geländes ist abgeschlossen. Damit stehen 145.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung, die alle Voraussetzungen für die Entstehung eines hochmodernen Businessparks bietet.

Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe vermarktet die Fläche als sogenannten Unternehmensstandort 4.0. – und in der Tat wird den zukünftigen Investoren einiges Innovative geboten: Highspeed-Internet über Glasfaserbreitband-Technologie, CO2-neutraler Nahwärme-Anschluss, öffentliches WLAN auf dem ganzen Gelände, ein 10.000 Quadratmeter großer Messeplatz, den die Unternehmen kostenlos nutzen können, Shuttle-Verkehr zum Flughafen, ampelfreie Anbindung an A3 und A67 – und eine Driving-Range ist auch noch in Planung.

Beispielhaft ist AirportGarden auch für die Verbindung von historischer Baukultur und modernder Technologie: Zwei Gebäude der früheren Produktionsstätten der Ihmschen Lederfabrik wurden als Industriedenkmal erhalten. Komplett entkernt sind hier zwei Ausstellungen zur Industriekultur zu sehen – und auch die Messe „Unternehmensstandort 4.0.“ anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten fand hier statt.

Peter Neumann von Plateau RED (Mitte) mit Jan Laubscheer, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Liegenschaften sowie Betriebsleiter Eigenbetrieb Stadtentwicklung, Stadt Raunheim (links) und Christian Balletshofer, Bereichsleiter Immobilien, Fraport AG.

Peter Neumann von Plateau RED (Mitte) mit Jan Laubscheer, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Liegenschaften sowie Betriebsleiter Eigenbetrieb Stadtentwicklung, Stadt Raunheim (links) und Christian Balletshofer, Bereichsleiter Immobilien, Fraport AG.

Zukunftweisend ist AirportGarden auch noch in anderer Hinsicht: Es ist das erste Entwicklungsgebiet im Rahmen der Kooperation „Drei gewinnt“. Die Städte Raunheim, Kelsterbach und Rüsselsheim arbeiten dabei eng zusammen bei der Ansiedlung chinesischer Unternehmen und teilen sich auch die Gewerbesteuern. Kooperation statt Konkurrenz – keine schlechte Option.

Teil 2 der Plateau RED-Reihe „Inspirierende Persönlichkeiten der Architektur“

Auch anlässlich seines Todestags am 19. Juli würdigen wir heute einen herausragenden Architekten der Nachkriegszeit:

Egon Eiermann
1904 – 1970
Architekt, Hochschullehrer und Möbeldesigner

Vor dem Krieg gründete Egon Eiermann zusammen mit dem schwedischen Architekten Fritz Jaenecke sein erstes Architekturbüro und konzentrierte sich auf Industriebauten und Wohnhäuser.
Nach dem Krieg nahm er eine Stelle als Dozent am Lehrstuhl für Architektur an der Technischen Universität in Karlsruhe an, wo er bis 1970 tätig war.

Egon Eiermann ist nicht nur der Schöpfer herausragender Gebäude der so genannten zweiten Moderne, wie zum Beispiel des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Brüssel 1958, der neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin 1961, der Deutschen Botschaft in Washington 1964 oder des Abgeordnetenhochhauses in Bonn 1969.

Bild: „Egon Eiermann Korbsessel“ von So66. Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auch die von ihm entworfenen Möbel und sonstigen Gebrauchsgegenstände sind längst in den Olymp der Design-Klassiker aufgestiegen. Ein Klappstuhl steht im Museum of Modern Art, sein Korbsessel, der „Eierkorb“, ist längst ein Sammlerstück.

Zu den bekannten Eiermann-Bauten in Frankfurt am Main zählen die ehemalige Neckermann-Firmenzentrale und die Olivetti-Türme.

Nach seinem Tod 1970 wurde die Egon-Eiermann-Gesellschaft e.V. gegründet. Seit 1991 lobt die Eternit AG alle zwei Jahre den Egon-Eiermann-Preis für Architekturstudenten und -absolventen aus.

Hier erfahren Sie mehr zur Person und dem Werk von Egon Eiermann.

Office 21: Zukunft der Arbeit – Projektsteuerungsmeeting in Paris

Paris ist immer eine Reise wert – auch bei sommerlicher Hitze! Das zeigte sich zum Beispiel beim Projektsteuerungsmeeting „Office 21“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO).

Besonders interessant: das Konzept www.neo-nomade.com. Neo-Nomade stellt eine Internet-Plattform zur Verfügung, über die man als „Kleinunternehmer oder Wissensarbeiter“ temporäre Büroräume/Besprechungsräume mieten kann. Auf dem Portal stellen Büroimmobilien-Eigentümer gerade nicht benötigte Flächen gegen Miete/Pacht kurzfristig zur Verfügung. Das System soll in Paris gut funktionieren. Andere französische Städte wollen folgen. Auch eine Expansion nach Deutschland ist mittelfristig vorgesehen.

Ein weiteres Highlight auf dem Programm: der Campus des Mobilfunkkonzerns SFR mit insgesamt 8.500 Arbeitsplätzen. Dort können etwa 70 Prozent der Mitarbeiter ihre Arbeitswelt über ein von SFR zur Verfügung gestelltes Smartphone steuern bzw. organisieren, zum Beispiel die Temperatur regeln, Besprechungsräume buchen, Essen in der Kantine bestellen, Türen öffnen und weitere Facility-Management-Dienstleistungen nutzen.

Peter Neumann von Plateau RED (Zweiter von links) mit (von links) Prof. Peter Kern, Leiter Projekt Office 21, IAO Stuttgart, Fraunhofer Institut, Jan-Dirk Schulte, Geschäftsführer Schulte Elektrotechnik, Lüdenscheid sowie Herbert Grebenc, Bereichsleiter Immobilien/Facility Management/Konzernsicherheit, BMW, München.

Peter Neumann von Plateau RED (Zweiter von links) mit (von links) Prof. Peter Kern, Leiter Projekt Office 21, IAO Stuttgart, Fraunhofer Institut, Jan-Dirk Schulte, Geschäftsführer Schulte Elektrotechnik, Lüdenscheid sowie Herbert Grebenc, Bereichsleiter Immobilien/Facility Management/Konzernsicherheit, BMW, München.

 

Temporäres Wohnen – bei Pendlern stark gefragt

In Frankfurt am Main zeichnet sich – wie in anderen Metropolen – ein Trend zum „Wohnen auf Zeit“ ab. Der Bedarf an kleinen, gut angebundenen und erschwinglichen Wohnungen, die auch auf Zeit gemietet werden können, steigt.

Ob Appartmenthäuser, Boardinghäuser oder Objekte mit Mikrowohungen – als Zweitwohnsitz für Pendler scheinen sie die zeitgemäße Alternative gegen stundenlanges Staustehen oder längere Hotelaufenthalte zu sein.
Es gibt die Wohnungen auf Zeit in den unterschiedlichsten Ausstattungskategorien: von 16 m² inklusive Küchenzeile mit Mikrowelle und Geschirrspüler, Duschbad und einen kleinen Arbeitsbereich mit Internet bis zum Luxuspenthaus, zum Teil mit Reinigung und Wäscheservice. Die Mieter kommen meist am Montag spät nach der Arbeit und fahren über das Wochenende nach Hause. Für Investoren sind diese Art Appartmenthäuser durchaus attraktiv – und einige Immobilienprojektentwickler setzen in Frankfurt auf diese Entwicklung.Was es bei der baurechtlichen Einordnung zu beachten gibt, lesen Sie hier!

Die Läden der Zukunft

Der Online-Markt boomt, der Einzelhandel steht vor der Herausforderung, sich auf diesen Wandel einzustellen und seine Rolle neu zu definieren. Das dlv – Netzwerk Ladenbau e.V. beleuchtet diesen Prozess und zeigt aktuellste Trends:

Während der Umsatz des Handels stabil geblieben ist, steigt der Versand- und Online-Umsatz stetig an. Fest steht, dass der Mensch nicht komplett auf den stationären Handel verzichten kann. Neben der Funktion als sozialer und gesellschaftlicher Treffpunkt ist es dem Käufer nach wie vor wichtig, die Waren mit allen Sinnen erfassen und wahrnehmen zu können.

Als Lösung zeichnet sich eine Verknüpfung der verschiedenen Kaufkanäle ab: das Cross-Channel-Konzept. Die Läden erhalten darin eine neue Funktion als Showrooms, inszenierte Stores, begehbare Kataloge oder Konsum-Lounges. Dies wirkt sich auf Design und Größe der Ladenformate aus. Die Präsentationsflächen und Lagerräume werden kleiner, da verstärkt einzelne Modelle ausgestellt werden. Die Auswahl und die Kaufabwicklung erfolgen über Terminals im Laden oder über das Smartphone. Die ausgewählte Ware wird am Ausgang bereitgestellt oder nach Hause geliefert.

Man darf gespannt sein, wie sich dies auf die Nachfrage nach Ladenflächen in Toplagen auswirken wird…

Mehr zum Thema finden Sie hier!
(Quelle: dlv – Netzwerk Ladenbau e.V.)