Die weibliche Weltspitze der Architektur

Teil 5 der Plateau RED-Reihe „Inspirierende Persönlichkeiten der Architektur

Zaha Hadid
1950 – 2016
Irakisch-britische Architektin

Zaha Hadids Markenzeichen sind ihre „Signature Buildings“ – einzigartige, schillernde Gebäude mit meist fließenden Formen. Viele Bauwerke der kürzlich verstorbenen Stararchitektin weisen keinen einzigen rechten Winkel auf. Kein Wunder, dass Zaha Hadid auch als „Königin der Kurven“ bekannt war. Ihre Auffassung von Architektur als gestaltende Kunst stand nicht selten in Konflikt mit baukonstruktiven und funktionalen Aspekten, trotzdem gelang ihr mit ihrer futuristischen Architektursprache der Sprung an die Weltspitze der Architektur. 2004 erhielt Zaha Hadid als erste Frau den Pritzker-Architektur-Preis, die bedeutendste Ehrung in der Architekturbranche.

Ihren beruflichen Werdegang hatte die „Erfinderin des Post-Konstruktivismus“ früh vor Augen: Bereits als Kind entwarf sie ihr eigenes Kinderzimmer neu. Dieser Entwurf diente im Folgenden sogar als Vorlage für weitere Kinderzimmer in Bagdad. 1977 absolvierte sie ihr Architektur-Studium an der Architecural Association School in London und eröffnete 1980 dort ihr eigenes Architekturbüro. Bis zu ihrem überraschenden Tod im März 2016 blieb Großbritannien Zaha Hadids Wahlheimat.

Unvergessen ist die Ausnahme-Architektin unter anderem durch Bauwerke wie das Contemporary Arts Center in Cincinnati, das Olympische Schwimmstadion in London sowie das Nationalmuseum für moderne Kunst in Rom. Weiteres Highlight ist das 2.275 Meter hoch gelegene und 2015 eröffnete Messner Mountain Museum in Südtirol, das sie zusammen mit Bergsteiger-Legende Reinhold Messner entworfen hat. Zu ihren bekanntesten deutschen Werken zählt das phæno in Wolfsburg – ein interaktives Erlebnismuseum für Naturwissenschaften.

Unser Buchtipp.

Bild: „Zaha Hadid“ von Dmitry Ternovoy. Lizenz: Free Art License

Die Digitalisierung der Immobilienbranche

Was zunächst schleppend begann, kommt nach und nach in Schwung: Die Digitalisierung der Arbeitsprozesse in der Immobilienbranche. Das erklärte Ziel: Bauprozesse beschleunigen sowie Planung und Kostenkalkulierung vereinfachen.

Building Information Modeling, kurz BIM, ist ein digitales 3D-Modell, welches mittels Software die Planung von Gebäuden optimieren kann. Die jeweiligen Daten werden automatisch erfasst, kombiniert, synchronisiert und vernetzt. Dadurch stehen sämtliche Projekteingriffe, insbesondere in der schwierigen Schnittstelle zwischen HKLS, Elektro und Hochbau, tagesscharf und fachübergreifend zur Verfügung. Vereinfacht gesagt: Was früher noch manuell in jedem einzelnen Bauplan angepasst werden musste, wird jetzt durch BIM automatisch aktualisiert. Prozess-Transparenz lautet die Devise!

Experten stufen die Kostenersparnisse zwischen 12 und 18 Prozent ein. BIM ist vor allem in den angelsächsischen Ländern, dem skandinavischen und dem asiatischen Raum seit längerer Zeit ein wichtiger Faktor der Wertschöpfungskette. Durch den Einsatz des digitalen 3D-Modells können Bauzeiten verkürzt und gestörte Bauabläufe reduziert werden.

Dabei ist BIM zwar ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung – aber der Weg in die Digitalisierung ist noch weit und auf vielen Gebieten herrscht noch Handlungsbedarf: Beispielsweise bei der Vernetzung von Baustelle und Projektmanagement, der Verknüpfung zwischen Planungs- und Fertigungsprozessen und der Optimierung des Just-in-Time-Prozesses.

Einheitliche Datensätze sollen den internationalen Immobilienhandel strukturieren

Im Zeitalter der Digitalisierung und Industrialisierung gewinnt auch der Cross-Border Immobilienhandel immer mehr an Bedeutung. Ein Hindernis sind bislang uneinheitliche Datensätze, die zur Feststellung des Immobilienwerts dienen. Es fehlen international geltende Standards, an denen sich die Marktteilnehmer orientieren können.

Fünf der führenden Organisationen bei Standards zum Datenaustausch gründeten daher das International Real Estade Data Exchange Council, kurz IREDEC. FIDJI (Frankreich), gif (Deutschland), INREV (Europa), OSCRE (UK und Nordamerika) und REDEX (Niederlande) unterzeichneten eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

Das Übereinkommen soll den globalen An- und  Verkauf  von Immobilien erleichtern. Gemeinsam mit internationalen Experten will IREDEC eine einheitliche Datenstruktur in der Praxis testen. Bis zu 1 Milliarde Euro pro Jahr könnten laut FIDJI (Frankreich) eingespart werden. Zusätzlich würde der Immobilienhandel durch die Konvertierung der Datensätze nicht nur effizienter, sondern auch schneller.

Plateau RED zu Gast bei der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Arbeit 4.0“

Gestern lud der Wirtschaftsrat Hessen zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Arbeit 4.0“ in die Räume der Union Asset Management Holding AG. Dr. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU Deutschland referierte.

Die Arbeitswelt ist von starken Veränderungsprozessen geprägt, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung und die Vernetzung von Arbeitsprozessen. „Arbeit 4.0“ ist hier das allgegenwärtige Stichwort. Dr. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU Deutschland reflektierte das brisante Thema. Der Tenor war deutlich: Mit den derzeitigen Umbrüchen auf dem Arbeitsmarkt sollten auch Chancen assoziiert werden.

Wichtig sei es, eine Strategie zu entwickeln, damit in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt neue Berufe und damit neue Arbeitsplätze entstehen können. Die Politik müsse dafür auf die Gesellschaft eingehen und einen gesetzlichen Rahmen schaffen. Im Anschluss erfolgte eine lebendige Diskussionsrunde in namhafter Runde.

Wie arbeiten wir im Büro der Zukunft?

Fast die Hälfte aller beruflichen Tätigkeiten in Deutschland finden in Büroräumen statt. Jedoch könnte sich der typische Büro-Alltag bald enorm ändern. Der Arbeitswissenschaftler und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart gibt einen Einblick in das Jahr 2030.

Schreibtisch, Computer, Tastatur und Maus prägen das heutige Bild des Büros. Laut Wilhelm Bauer jedoch nicht mehr lange: Der Arbeitsplatz wird zu einem intelligenten Raum, das heißt, dass Sensoren die Temperatur oder Lichtintensität in einem Raum steuern werden.

Und auch der Computer wird zu einer Art virtueller Realität, die den Menschen stets umgibt. Es entstehen interaktive Wände und Tische, deren Oberflächen aus Bildschirmen bestehen. Mit Hilfe eines interaktiven Stiftes können Entwürfe in der Luft gezeichnet oder geschrieben werden, die anschließend mittels Sensorik originalgetreu und dreidimensional auf Wandbildschirme projiziert werden. Eine Weiterverarbeitung der Daten ist durch Sprachbefehl oder eine Geste, wie zum Beispiel einem Kopfnicken, möglich.

Die Büros werden in Zukunft als Kommunikationszentrum fungieren und verändern sich auch innenarchitektonisch, denn die einfachen Schreibtische weichen vermehrt bequemen Sitzecken.

Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Plateau RED beim Tag der Deutschen Bauindustrie 2016 in Berlin

Großer Bahnhof am ehemaligen Dresdner Bahnhof in Berlin: Am 2. Juni 2016 fand in der denkmalgeschützten STATION-Berlin der „Tag der Deutschen Bauindustrie 2016“ statt. Prominente Vertreter aus der Politik, wie Sigmar Gabriel, Wolfgang Schäuble oder Günther Oettinger trafen sich zum angeregten Austausch mit der versammelten Bauindustrie. Im Zentrum stand der effiziente Bau von Wohnimmobilien, um dem Mangel an erschwinglichem Wohnraum zu begegnen.

Großes Interesse fand das Thema serieller Wohnungsbau und Building Information Modelling (BIM): Auf der Basis eines detaillierten digitalen Modells lassen sich Wohnimmobilien effizient und wirtschaftlich planen und bauen. Fazit: Wer sich heute dem Weg in die Digitalisierung verschließt, wird vielleicht bereits in wenigen Jahren nicht mehr auf dem Markt sein.

Finanzminister Wolfgang Schäuble betonte abschließend, wie wichtig der Ausbau von Infrastruktur und Kommunikationstechnologie für den Standort Deutschland und Europa sei. Um die Zukunft zu sichern, sei es wichtig, hier an der Weltspitze dabei zu sein.

Peter Neumann von Plateau RED (links) mit Udo Berner, Geschäftsführer der Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG.

 

David Pfender ist Geschäftsführer von „Deutschland baut“, der jungen Initiative der Baubranche. Diese zielt verstärkt auf die Nachwuchsförderung, denn die Bauindustrie wird durch den Einsatz von smarter Technik wie BIM für die nächste Generation immer interessanter.