„Turmvater Jahn“ – der Mann hinter dem Frankfurter Messeturm

Der große „Bleistift“ im Frankfurter Westend erlangte als eines der größten Bürogebäude Europas Berühmtheit. Das Foyer des Messeturms soll nun umgebaut werden – vom Turmvater persönlich. Hier ein Porträt des kreativen Kopfes.

Seit fast 30 Jahren dominiert der Messeturm die Frankfurter Skyline. Das Gebäude aus Stahl, Beton und seiner Granitfassade gilt bei den Frankfurtern bereits als Wahrzeichen und hat als einziges Gebäude Deutschlands eine eigene Postleitzahl (60308). Helmut Jahns Hochhäuser und Monumentalbauten orientieren sich an der klassischen Moderne und zeichnen sich aus durch ihre Funktionalität.

Jahn, der in Chicago lebt und in Zirndorf bei Nürnberg geboren wurde, verschrieb sich schon in jungen Jahren der Architektur. Nach einem Studium der Architektur an der TU München schloss er ein Postgraduiertenstudium in Chicago an. Dort lernte er auch Ludwig Mies van der Rohe kennen.  Anschließend trat er in das Architekturbüro C.F. Murphy & Associates ein, dessen Leitung er später übernahm und das noch heute als Murphy/Jahn firmiert. Als international renommierter Architekt lehrte er zudem an den Universitäten Yale und Harvard.

Monumentale Landmarks auf der ganzen Welt

Seit über 35 Jahren entwirft er weltweit aufsehenerregende Gebäude. Ein Beispiel ist die Kemper Arena, eine Multifunktionshalle in Kansas City. Das Gebäude kommt ganz ohne sichtraubende Säulen im Inneren aus – das galt in den 70ern als revolutionär. Zu Jahns Werken zählt eine Reihe weiterer Bauten, die eine wegweisende Bedeutung für die Gegenwartsarchitektur besitzen. Neben dem Sony Center in Berlin, dem Flughafen München sowie Hochhäusern, Schulen, Sportstadien und Hotels auf der ganzen Welt reiht sich auch der Frankfurter Messeturm ein. Der 256 Meter große Turm mit seiner braunen Vorhängefassade aus Glas und Granit ragt als Pyramide in die Wolken. Für ihn hat Helmut Jahn besondere internationale Anerkennung erhalten.

Fresh-up für eine Ikone

In einem Interview mit der F.A.Z sagte Jahn: „Ein Mensch reift mit dem Alter, ein Bauwerk auch. Erst mit zeitlichem Abstand kann man die Qualität eines Gebäudes beurteilen. Der Messeturm ist immer besser geworden, je mehr andere Gebäude gebaut wurden. Er hebt sich ab und hat unverwechselbare, ikonische Bedeutung.“ Jahn entwickelt sich nach eigener Aussage gern weiter und lässt seine Erfahrungen aus vergangenen Bauten in neue Arbeiten mit einfließen. Dementsprechend darf man gespannt sein auf die von ihm geplante Modernisierung von Lobby, Sockel und Untergeschoss des Messeturms. Das Foyer soll dadurch um ca. 600 Quadratmeter vergrößert werden, leichter und moderner wirken und Platz bieten für Café und Wasserfall.

Die Umbauarbeiten mit geschätzten Investitionskosten von 100 Million Euro  sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Alle Informationen rund um den Umbau des Messeturms lesen Sie hier.