Der organische Architekt
Teil 6 der Plateau RED-Reihe „Inspirierende Persönlichkeiten der Architektur“
Frank Lloyd Wright
1867 – 1959
US-amerikanischer Architekt, Innenarchitekt, Schriftsteller und Kunsthändler
Das American Institute of Architects betitelte Frank Lloyd Wright als „größten amerikanischen Architekten aller Zeiten“. 91 Lebensjahre und 532 realisierte Bauten unterstreichen diese Auszeichnung. Sein Markesnzeichen: die „organische Architektur“. Die Gebäude sollten sich in Form und Farbe, Material und Struktur auf natürliche Weise in ihre Umwelt integrieren. Als Beispiel gilt sein Meisterwerk „Fallingwater“, ein Familienhaus in Pennsylvania, das auf einem Felsen über einem Wasserfall errichtet wurde.
Die Faszination für Architektur wurde ihm schon in die Wiege gelegt: Seine Mutter soll ihn bereits von Kindesbeinen an mit Fotos architektonischer Wunderwerke auf seine spätere berufliche Laufbahn vorbereitet haben. Erste Erfahrungen sammelte Wright im Architekturbüro von Louis Sullivan, bis er 1893 sein eigenes Büro eröffnete und schnell sein erstes Wohnkonzept der „Prairie Houses“ entwickelte. In nur acht Jahren baute er 49 dieser Gebäude, bei denen Haus und umgebende Natur eine Einheit bilden. Bekannt ist auch sein Haus „Taliesin“, ein Wohnbau mit Ateliers, das er selbst bewohnte. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen unter anderem das erdbebensichere Imperial Hotel in Tokio oder das Museumsgebäude des Guggenheim Museums in New York mit seiner organischen Spiralform.
Charismatisch und extravagant zeigte er sich auch in seinem Privatleben: Dandyhaftes Outft mit Cape, Schal und Hut sowie schnelle und offene Autos galten als sein Markenzeichen. Zu seinen vier Ehen schrieb T. C. Boyle den spannenden biografischen Roman „Die Frauen“.